Energiestadt? Ok.
Aber was ist das?


Nebst Weggis sind auch die weiteren Seegemeinden Vitznau und Greppen Energiestädte. Doch was bedeutet das?

Eine Energiestadt ist eine Gemeinde oder eine Stadt, die sich kontinuierlich für eine effektive Nutzung von Energie, für den Klimaschutz, für erneuerbare Energien und eine umweltverträgliche Mobilität einsetzt. Dafür verleiht ihr der Trägerverein Energiestadt das entsprechende Label.


Welche Bereiche werden dabei unter die Lupe genommen und durchleuchtet?

Es sind deren sechs, welche bezüglich einer nachhaltigen Energie- und Klimapolitik vor Ort beurteilt werden:


Was muss konkret unternommen werden, um das Label zu erhalten?

Gemeinsam mit einer akkreditierten Beratungsperson wird eine Bestandesaufnahme mit Potenzialanalyse durchgeführt. Daraus leitet die Gemeinde konkrete Massnahmen ab. Sind 50 Prozent oder mehr der möglichen Massnahmen umgesetzt, kann die Gemeinde die Überprüfung durch die unabhängige Labelkommission verlangen. Entscheidet diese positiv, erhält die Gemeinde das Label Energiestadt. Durch ein effizientes Controlling mit Re-Audit und einer Erneuerung des Aktivitätenprogramms alle vier Jahre wird der Zertifizierungsprozess detailliert dokumentiert und die Entwicklung abgesichert.


Wie sieht das in den Luzerner Seegemeinden aus?

Weggis und Vitznau tragen seit 2016 das Label Energiestadt und wurden beide 2021 rezertifiziert. Sie konnten sich gegenüber der Erstzertifizierung steigern und erreichen neu 65.1% (Weggis) und 61.5% (Vitznau). Greppen ist seit 2019 Energiestadt und erreichte 60.7%.

Energiestadt Weggis

 

Was zeichnet die Gemeinde Weggis als Energiestadt aus?

Die Gemeinde Weggis ist seit 2013 Mitglied im Trägerverein und trägt das Label Energiestadt seit 2016. Dafür wurde 2016 ein Energieleitbild mit 2000-Watt-Zielen zu Energieeffizienz, erneuerbaren Energien, Treibhausgasen, Mobilität und Raumplanung in Kraft gesetzt. Seither konnte der Seewasserwärmeverbund im Gebiet Oberdorf durch die Korporation Weggis realisiert werden. Die Gemeinde hat mittlerweile alle Schulhäuser und weitere eigene Gebäude an den beiden Fernwärmenetzen angeschlossen. Auf der Mehrheit der Strassen im Siedlungsgebiet gilt Tempo 30. Damit wird bezweckt, dass der Durchgangsverkehr die Umfahrungsstrasse nutzt und somit die Lebensqualität im Dorf gesteigert wird. Seit 2022 steht der Weggiser Bevölkerung ein attraktives Förderprogramm für Energieeffizienz und erneuerbare Energien zur Verfügung.

 

Was sagen die kantonalen Behörden dazu?

Die kantonale Dienststelle Umwelt und Energie (uwe) lobte die Gemeinde Weggis in ihrer Stellungnahme zur Rezertifizierung für die aus ihrer Sicht überdurchschnittlichen Anstrengungen der Gemeinde zugunsten der effizienten Energienutzung und des Einsatzes erneuerbarer Energie. Besonders hervorgehoben wurden:

  • die Unterstützung von bestehenden und neuen Fernwärmenetzen durch die Gemeinde sowie der Anschluss der kommunalen Gebäude an diese Verbunde,
  • das Einfordern der Anschlusspflicht von neuen Überbauungen an Wärmeverbünde im Zusammenhang mit Gestaltungsplänen,
  • die Parkplatzbewirtschaftung bei den gemeindeeigenen Parkplätzen sowie der meisten öffentlichen Parkplätze,
  • den Beschluss für ein gemeindeeigenes Förderprogramm ab 2022.

 

Wie hat die Gemeinde Weggis bisher abgeschlossen?

Dieser sogenannte «Smart-Spider» zeigt die sechs Bereiche des Energiestadt-Prozesses und wie die Gemeinde Weggis in den jeweiligen Bereichen abschneidet:

Erstzertifizierung 2016
Rezertifizierung 2021